Im Lernlabor der TU Darmstadt: Von der Theorie zur Praxis – oder: Wer findet ein Gen der Tiefseequalle im Erbmaterial eines gentechnisch veränderten Bakteriums?

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Der Bio-LK der Q1 machte sich im Lernlabor der TU Darmstadt auf die Spur eines Gens, das als Fremdgen aus der Qualle Aequorea victoria in das Erbgut des Bakteriums Escherichia coli eingeschleust worden war. Wie aber kann man etwas finden, das weder mit bloßem Auge noch unter dem Mikroskop zu sehen ist? Eine Struktur, die […]

Der Bio-LK der Q1 machte sich im Lernlabor der TU Darmstadt auf die Spur eines Gens, das als Fremdgen aus der Qualle Aequorea victoria in das Erbgut des Bakteriums Escherichia coli eingeschleust worden war.

Wie aber kann man etwas finden, das weder mit bloßem Auge noch unter dem Mikroskop zu sehen ist? Eine Struktur, die als Teil des Erbgutes nur aufgrund ihrer Basensequenz auf molekularer Ebene identifiziert werden kann? Hier bedarf es gleich mehrerer Methoden, die im Unterricht nur abstrakt vermittelt werden können und doch für das Verständnis von gentechnischen Verfahren wesentlich sind: Plasmidisolierung, Restriktionsverdau, Polymerasekettenreaktion (PCR), Gelelektrophorese. Das alles ist aus dem Unterricht bekannt. Wie aber macht man das? Wie sehen die dazugehörigen Gerätschaften aus? Und: Können wir das auch??

Wir können! Nach sechs Zeitstunden hoch konzentrierter und sorgfältigster Arbeit fluoresziert das gesuchte GFP-Gen im Agarose-Gel auf der erwarteten Bande mit einer Fragmentlänge von 720 Basenpaaren neben anderen Fragmenten, die wir mittlerweile ebenfalls „lesen“ können, ein wunderbarer Anblick!

Wir danken Herrn Dr. Guido Klees sowie seinen studentischen Mitarbeitenden Leroy und Clara für die freundliche und professionelle Betreuung, durch die wir die komplexen Inhalte Schritt für Schritt gut umsetzen und auch nachvollziehen konnten. Wir sind uns alle einig: Der Einblick in die Laborarbeit war eindrucksvoll und Spaß hatten wir noch dazu.

Anke Hein (Tutorin und Fachlehrerin im Bio-LK der Q1)