Am 13. Juni fanden in der Orangerie Darmstadt wieder die inzwischen traditionellen zwei Sommerkonzerte statt: um 18 Uhr die Musikklassen und Nachwuchsensembles und um 20 Uhr die großen bzw. älteren Ensembles.
Bei wahrlich sommerlichen Temperaturen bot die Viktoriaschule in dem schönen Ambiente der Orangerie unterhaltsame und abwechslungsreiche Konzerte vor dem begeisterten Publikum im jeweils voll besetzten Saal.
KONZERT I
Die Eröffnung übernahm die Bläserklasse 5b mit dem stimmungsvollen Tomahawk Dance unter der Leitung von Harald Frey. Anschließend begrüßte der Schulleiter Herr Schaab das Publikum kurz und herzlich und überließ die Bühne sofort wieder der Bläserklasse. Die Klarinetten gaben nun im japanischen Volkslied Sakura den Ton an, während bei dem pulsierenden Strike Force das Blech die Führung übernahm. Bei der gezeigten Leistung ist es kaum vorstellbar, dass die Schüler und Schülerinnen der 5b erst ein knappes Jahr Instrumentalunterricht nehmen und in der Klasse gemeinsam musizieren.
Die Streicherklasse 6b hatte das Publikum sofort mit der Filmmusik zu Fluch der Karibik auf seiner Seite. Diese wurde von Christina Troeger vom Klavier aus geleitet. Wellerman, ein abwechslungs-reiches und mitreißendes Werk unterstützte und leitete Frau Troeger dagegen trommelnd auf der Cajón sitzend.
Der 5er Chor, von Harald Frey dirigiert, verbreitete mit seinem Auftritt mächtig gute Laune.
Ob es nun Singing all Together war oder der ausgesprochen textverständlich dargebotene Mambo von H. Grönemeyer oder die von den Trompetern Ole Merhof und Pepe Rebske (7b) unterstützte Stinkesockensuppe.
Das Streichorchester bot einen atmosphärischen Kontrast mit ruhigeren Tönen. Stefan Löw leitete das bezaubernde Only Time, das am Klavier von Lenya Adler (8b) begleitet wurde. Christina Troeger dirigierte das klangvoll dargebotene und doch melancholisch stimmende Besame Mucho – an den Congas unterstützt von Justus Lechelt (10b).
Den Abschluss des ersten Konzerts gestaltete das Blasorchester unter der Leitung von Harald Frey.
Im Maritim March hatten die Klarinetten die Führungsposition inne, während das Spinning Wheel vom Blech vorangetrieben wurde. Den klangvollen Höhepunkt bot Rite of Ascension, getragen vom satten Sound der Tuba und dem lebendigen Wechselspiel zwischen Holz- und Blechbläsern. So ging das kurzweilige erste Konzert zu Ende.
KONZERT II
Das zweite Konzert eröffnete die Big Band mit ihrem Dirigenten Eduard Kraft und konnte mit Mambo No.5 gleich die Stimmung im Saal anheizen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter Herrn Schaab ging es sofort weiter mit Spiderman, in dem Trompeten und Saxofone den Ton angaben. Im abschließend klangstark dargebotenen Feel it Still ließ besonders das E-Bass-Solo aufhorchen. Nach diesem gelungenen Konzertauftakt dauerte es ein Weilchen, bis das Publikum wieder zur Ruhe kam.
Die Percussion-AG II behielt die Nerven und wartete, bis sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf sie richtete. Die letzten Jahre wusste diese AG, angeleitet von Christina Troeger, immer wieder zu überraschen und die Erwartungen wurden auch diesmal nicht enttäuscht. Jetzt geht’s los war ein anspruchsvolles und rhythmisch komplexes Werk, dazu sehr unterhaltsam. Es wurde beeindruckend synchron und perfekt dargeboten. Man hätte gerne noch länger und mehr von dem Ensemble gehört.
Der Chor 7-12 unter der Leitung von Harald Frey startete sanft und klangschön mit Killing me softly, einfühlsam von Felix Niemeyer (E2) am Klavier begleitet. Bei You raise me up wurde es dann noch stiller im Saal – mit mühelosen Höhen im Sopran und dazu so ruhig und seelenvoll wurde der Song dargeboten. Don’t stop me now, ein anspruchsvolles Stück mit virtuosem Klavierpart (M. Birkenbusch) brachte danach die Stimmung im Publikum wieder zum Kochen.
Der letzte Auftritt war dieses Jahr dem im wahrsten Sinne des Wortes Großen Orchester und seiner Dirigentin Christina Troeger vorbehalten. Herr Schaab scherzte bei seiner Abschlussrede, dass die Viko demnächst wohl ins Staatstheater Darmstadt ausweichen müsse, denn das Orchester drohte die Bühnenkapazität zu sprengen.
Anfangs in kleinerer Besetzung startete also der letzte Teil des Konzertabends mit Impression, eine Komposition des Abiturienten Emanuel Sekulla. Es war sehr atmosphärisch gehalten und gut auf die Möglichkeiten des Orchesters zugeschnitten. Für Rattle Snake versammelte sich dann das komplette Orchester auf der Bühne samt der Percussion-AG. Beide Ensembles verschmolzen nahtlos zu einem großen Klangbild, viele überzeugende Soli waren zu vernehmen, die es alle verdient hätten, genannt zu werden – nicht zuletzt das namensgebende Klapperschlangen-Rasseln.
Mit Dvoraks 1. Satz aus der Sinfonie aus der Neuen Welt bot das Orchester dann den klangstarken und krönenden Abschluss eines beeindruckenden Abends.
Unbedingt Erwähnung finden müssen zum Schluss die unsichtbaren Helfer: die Tontechnik und vor allem das Orga-Team, das die Umbau-Pausen auf ein Minimum reduzierte und dadurch den reibungslosen Ablauf und ungetrübten Kunstgenuss der Konzerte erst ermöglichte.
Text und Fotos: C. Krämer