Viko-Orchester im großen Sendesaal des HR – Jugendliche begeistern mit einem klassischen Programm

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Am 18.Januar war endlich der große Tag da, auf den das Orchester ein halbes Jahr lang hingefiebert und gearbeitet hatte. Um 10:30 Uhr versammelten sich die Jugendlichen vor der Viko. Die Müdigkeit vom Musikseminar war bei den meisten verflogen und alle begrüßten sich mit strahlenden Gesichtern. Ein Reisebus brachte die 60 Schülerinnen und Schüler um […]

Am 18.Januar war endlich der große Tag da, auf den das Orchester ein halbes Jahr lang hingefiebert und gearbeitet hatte. Um 10:30 Uhr versammelten sich die Jugendlichen vor der Viko. Die Müdigkeit vom Musikseminar war bei den meisten verflogen und alle begrüßten sich mit strahlenden Gesichtern. Ein Reisebus brachte die 60 Schülerinnen und Schüler um 11 Uhr nach Frankfurt zum Sendesaal, wo sie herzlich von verschiedenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des HR und dem Paten des Lions-Club, Erwin Amashaufer, in Frankfurt empfangen wurden. Schon bald fand sich das Orchester in dem 800 Personen fassenden Konzertsaal zur Generalprobe ein und in vielen Minen spiegelte sich frohes Staunen – Hier spielen wir heute Abend! Schnell wurde klar: der Bühnenaufbau und die Beleuchtung sind professionell und die Akustik ist hervorragend.

Nach den „Darmstädtern“ probten auch noch die Ensembles aus Oberursel und Marburg und die Jugendlichen verbrachten die nun folgenden 2 1/2 Stunden mit Essen, Trinken, Karten spielen, Lesen, Instrumententausch, Schuhreparatur, Umziehen und Schminken, bis alle für die gemeinsame Probe mit den anderen Ensembles noch mal in den Saal gingen. Danach ging alles sehr schnell. Das Konzert begann um 18 Uhr und wurde flankiert von vielen Interviews und Wortbeiträgen, die die Jugendlichen und sicher auch manchen Zuschauer unruhig werden ließen. In der Pause holten die Vikoschülerinnen und -schüler ihre Instrumente, richteten sich auf der Bühne ein und stimmten backstage zusammen mit dem Coach Michael Höfele die Instrumente.

Zu Beginn des zweiten Konzertteils berichtete nun die Orchesterleiterin Christina Troeger über den Prozess der Zusammenarbeit mit den Coaches und dann konnte endlich Musik gemacht werden. Mit der tragischen Ouvertüre von Brahms wurde mit einem anspruchsvollen Werk begonnen – souverän und klangvoll.

Bei der folgenden Abschiedssinfonie von Joseph Haydn gelang es, das Publikum zu überraschen und zum Lachen zu bringen, denn Haydns witzige Idee, mit dem allmählichen Weggehen der Musiker auf schlechte Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen, wirkte auch nach über 200 Jahren noch. Das riesige Orchester schrumpfte nach und nach, bis ganz am Schluss zwei einsame Geigen übrigblieben: Charlotte Herr (10d) und Theo Latocha (Q3). Die „streikenden“ Musiker und Musikerinnen nahmen auf den Chorbänken oberhalb der Bühne Platz, was ein wunderschönes Bild bot. Zuvor waren auch Ann-Kathrin Luckhaupt (Q3), Benjamin Kändler Castellon (Q3), Aren Manassian (10d) und Felix Niermeyer (Q3) solistisch zu hören gewesen. Der ausverkaufte Saal applaudierte jubelnd.

Zum Schluss erklang der bekannte Jazz-Walzer von Schostakowitsch dynamisch und schwungvoll mit jetzt wirklich allen Beteiligten: 30 Streichern, 30 Bläsern, einer Harfe, Schlagwerk und Pauke. Nach dem hochverdienten Applaus für das Orchester, kamen die zwei anderen Ensembles mit auf die Bühne und die nun über 100 Jugendlichen spielten zum Abschluss den berühmten Donau-Walzer von Strauß. Den zahlreich erschienenen Zuhörern der gesamten Viko-Gemeinde bestehend aus Eltern, Verwandten, Kollegen und Kolleginnen, Schulleitung und Ehemaligen aber natürlich vor allem dem Orchester wird dieses Erlebnis in bleibender Erinnerung bleiben.

Text und Bild: Christina Troeger