Weihnachtskonzerte der Viko mit Swing und „Pling“

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Die Konzertrückschau beginnt diesmal nicht mit den vielfältigen musikalischen Ereignissen, sondern mit Lob und Dank an die hinter der Bühne beschäftigten Schülerinnen und Schüler – der Tontechnik und dem Orga(nisations)-Team. Ohne das Orga-Team wäre solch ein reibungsloser Ablauf und schneller Bühnenumbau nicht möglich– es entlastet damit die Musikfachschaft enorm. Einige Beteiligte unterstützen die Viko-Konzerteschon seit […]

Die Konzertrückschau beginnt diesmal nicht mit den vielfältigen musikalischen Ereignissen, sondern mit Lob und Dank an die hinter der Bühne beschäftigten Schülerinnen und Schüler – der Tontechnik und dem Orga(nisations)-Team.

Ohne das Orga-Team wäre solch ein reibungsloser Ablauf und schneller Bühnenumbau nicht möglich– es entlastet damit die Musikfachschaft enorm. Einige Beteiligte unterstützen die Viko-Konzerteschon seit Jahren und sind dafür jeweils den ganzen Konzerttag im Einsatz, obwohl sie meist selbstauch in den Ensembles auftreten. Daher sollen hier einmal stellvertretend die Namen genannt werden: Q1: Johannes Scharpenberg, Lara Kaup, Charlotte Wedeking-Fischer, Maja Braig;E-Phase: Lulia Fesehaye, Lara Doehler, Ying Chen; 10d Charlotte Herr, Rike Jung, Ariana Lell.

Bestens vom Orga-Team vorbereitet begann das erste Konzert. Ein einziger Ton langte bereits, um das Publikum in erwartungsvolle Stille zu versetzen. Schulleiterin Frau Biebel begrüßte alle Anwesenden herzlich und lud zum Innehalten und Genießen ein.

Die Streicherklasse 6b unter der Leitung von Frau Kunze eröffnete das Konzert mit dem Weihnachtslied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und ließ mit klangvollen Pizzicati und Triangel-„Pling“-Klängen aufhorchen. Das anschließende „Heho, spann den Wagen an“ überraschte mit unerwarteten Glissandi, aus denen sich der Anfangston herauskristallisierte, mit dem die Kontrabässe den Kanon begannen – unterstützt von Frau Troeger an der Cajón. Dirigiert von Frau Troeger erklang daraufhin „Oh du fröhliche“ (arr. C. Troeger), abwechslungsreich mit Zwischenspielen gestaltet. Selten hat man die bekannten Lieder so überraschend neu gehört.

Herr Kraft leitete das größte Ensemble des ganzen Abends, den 5er-Chor. Textverständlich dargebotenverbreitete Santa Claus is Coming to Town (T+M: Gillespie/ Coots) gute Laune, während Mi Burritosabanero, ein Weihnachtslied aus Venezuela (T+M: H. Blanco), mit verteilten Rollen und dynamischenUnterschieden glänzte – locker swingend begleitet von Felix Niemeyer (Q3) am Klavier, sowie einem kleinen Percussion-Ensemble.

Das Streichorchester, dirigiert von Frau De Gezelle (zusammen mit Herrn Loew einstudiert), präsentierte das stimmungsvolle Largo aus der 9. Symphonie von A. Dvorak. Es gefiel mitausgewogenem Gesamtklang, über dem die Melodie der Geigen schwebte. Im Flemish Winter (H.Vermeersch, arr. De Gezelle) hörte man behände Pizzicati und glänzend aufgelegte tiefe Streicher. Wer genau aufpasste, erkannte das englische Weihnachtslied „I saw three ships come sailing in“.

Der Chor 6 wusste mit abwechslungsreicher Gestaltung zu überzeugen. Der Chor wurde von Herrn Sorgatz von der Gitarre bzw. dem Klavier aus geleitet und setzte anfangs die ruhige Stimmung fort mit Nessaja (Reise zur Vernunft – P. Maffay, arr. D. Sorgatz). I am Free (Plum Village) wurde dagegen auch gestisch unterstützt dargeboten, während Fröhliche Weihnacht (G. Rabe) rein a cappella erklang.

Die Percussion AG I hatte die Nussknacker-Parade zusammen mit Herrn Kraft entwickelt und damit wieder einen witzigen Augen- und Ohrenschmaus im Gepäck. Nach dem rhythmischen Einmarschdurch den Mittelgang, präzise mit Sticks begleitet, wurde im Sitzen weiter auf den Schuhen getrommelt, bis zum Auftauchen eines Engels, der geheimnisvolle runde „Geschenk-Scheiben“ von ihrer Kordel befreite. Mit diesen wurde geraschelt und geschüttelt, bis sie sich mit einer kleinen Explosion als Pop-up-Behälter entpuppten, aus denen Nikolausmützen gezaubert wurden. Es folgte eine Performance, bei der mit vollem Körpereinsatz das akustische Potential der Säcke beim Auf- und Zusammenfalten rhythmisch ausgenutzt wurde, dazu poptanzmäßig nach rechts und links ausgeführt, bis schließlich am Ende alle Säcke über den Kopf gestülpt waren. Dem Publikum gefiel es ausnehmend gut.

Das Blasorchester wusste die gute Laune hochzuhalten. Angeleitet von Frau Krämer, präsentierte esmajestätisch, mit glänzend aufgelegten Trompeten, das als Eurovisionshymne bekannte Prélude ausdem „Te Deum“ von M. A. Charpentier (arr. J. van Slageren). Die Titelmelodie zu „Shaun das Schaf“ (M.Thomas, arr. A. Wagner) kam frech und frisch musiziert daher gesprungen und brachte die Zuhörer wieder zum Schmunzeln. Beim letzten Stück „Man in the Mirror“ (T.+M. G. Ballard, S. Garret), bekannt durch Michael Jackson, entfaltete das Ensemble sein volles Potential mit Schwung und beeindruckender Klangpracht. Man muss an dieser Stelle unbedingt erwähnen, dass hier hauptsächlich Siebtklässler aus der ehemaligen Bläserklasse eine unglaublich reife Leistung erbringen. Ein begeisternder Abschluss des ersten Konzerts, das gefühlt wie im Fluge vorbeiging und durchaus eine Zugabe vertragen hätte.

Ähnlich wie das erste Konzert zog auch das zweite Konzert mit zwei wuchtigen Orchesterakkorden sofort die Aufmerksamkeit des Publikums in Bann und ließ Beeindruckendes erwarten. In ihrer kurzen Begrüßung erinnerte Schulleiterin Frau Biebel an das unermüdliche Üben der Schülerinnen und Schüler, das nötig war, um in die nun folgenden großen, sprich älteren Ensembles hineinzuwachsen. Auch erinnerte sie an die derzeit weltweit mehr denn je dringend nötige verbindende Kraft der Musik – „ein Kontinent, auf dem man sich ohne Pässe bewege“ (Navid Kermani).

Die zwei Anfangsakkorde erklangen nochmals, sie leiteten die Tragische Ouvertüre von J. Brahms (arr.V. Leidig) ein, mit der das große Orchester, dirigiert von Frau Troeger, den zweiten Konzertreigen eröffnete. Das über 50-köpfige Ensemble musizierte das dramatische Werk wirklich beeindruckend professionell mit großer Klangpracht und ausgefeilter Dynamik. Wer das verpasst hat, sollte sich unbedingt den Auftritt im hr-Sendesaal in Frankfurt vormerken: Samstag, den 18.01.25, 18:00 Uhr – Coach’N’Concert: das Abschlusskonzert des nachhaltigenFörderprojektes für hessische Schulorchester, an dem das Viko-Orchester teilnimmt!!

Für das Finale (Allegro und Adagio) der Abschiedssinfonie von J. Haydn (arr. M. C. Shapiro) gab Frau Troeger eine kurze Einführung in die damals unerhörte musikalische Protestaktion von J. Haydnmitsamt seinem Orchester. Diese Aufführung wurde im stimmungsvoll verdunkelten Kirchenraum historisch nachempfunden mit kleinerer Besetzung musiziert – samt Pultleuchten statt damaliger Kerzenbeleuchtung. An den schnellen Finalsatz schloss also ungewöhnlicherweise noch ein fünfter langsamer Satz an, bei dem die Musizierenden allmählich ihre Pultleuchten löschten und von der Bühne abtraten, bis nur noch zwei Geigen (Theodor Latocha (Q3) und Charlotte Herr (10d)) originalgetreu das Werk ausklingen ließen. Nach kurzem Verharren gab es auch hier begeisterten Applaus für die gelungene optische und akustische Umsetzung.

Der leise Ausklang des Orchesters leitete nahtlos über zu dem ruhigen und besinnlichen Auftritt des Großen Chores unter der Leitung von Herrn Sorgatz, der den Chor auf Gitarre und Klavier einfühlsam begleitete. „Little Blue“ (J. Collier arr. D. Sorgatz) ertönte mit stimmungsvoller Gitarreneinleitung sanftschwebend, während bei „How Far I’ll Go“ (L.-M. Miranda, Filmmusik zu Vaiana) der Chor energischeren Einsatz zeigen konnte. Im abschließenden Süßer die Glocken nie klingen (F. W. Kritzinger) verzauberte das Ensemble das Publikum wieder mit zarter Weihnachts-Atmosphäre.

Die von den erfahrenen Besuchern gespannt erwartete Percussion-AG II hatte sich, angeleitet von Frau Troeger, wieder einmal neu erfunden. Diesmal war die Gruppe überraschend melodisch unterwegs, ausschließlich mit Mallets ausgestattet und von Frau Troeger an der Cajón u. a.unterstützt. Es wurde mit Carol of the Bells (M. Leontowytsch, arr. C. Troeger) ein anspruchsvolles Stück perfekt ausgeführt dargeboten – auch optisch war der Auftritt ansprechend in rot-schwarz gehalten. Das Publikum hätte sehr gerne noch länger zugehört und zugesehen!

Text: Fachschaft Musik

Bild: Tim Bialucha und Cäcilia Krämer